K-Jetronic Beschreibung

Aus Wiki zur Mercedes Baureihe W126
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Beschreibung der K-Jetronic

Es gibt eine Vielzahl guter allgemeiner Beschreibungen der K-Jetronic, jedoch offensichtlich kein Bild, welches beim Mercedes V8 die Anschlüsse der K-Jetronic zeigt. Hier ist es:

KJet P T Explained.JPG


Diese Foto stammt von einem 1982er W126 mit M117-Motor. Es ist eine KE-Jetronic.

Zur Erklärung: Der volle Systemdruck liegt an allen Leitungen an, die beschriftet sind (Sollwert 6,2-6,4 bar), ausser der Leitung "vom Warmlaufregler".


Beschreibung der Komponenten

Benzindruckregler

Der Benzindruckregler ist im Mengenteiler eingebaut. Es ist im Prinzip ein federvorgespannter kleiner Kolben. Er sitzt direkt neben der Rücklaufleitung. Erst wenn der Systemdruck im Mengenteiler so hoch ist wie dessen Federvorspannung (6,3 bar), läuft Benzin über die Rücklaufleitung in den Tank zurück.

(Der sogenannte "Unterkammerdruck" ist übrigens 0,5 bar niedriger als der Systemdruck)


Warmlaufregler

Der Warmlaufregler ist ein temperaturabhängiges Druckregelventil mit Bimetallstreifen betätigt. Kalter Zustand: Warmlaufregler "macht zu" und gibt geringeren Druck von oben auf den zentralen Hauptsteuerkolben des Mengenteilers. (Anschluss oben Mitte des MT) Folge: Die Stauscheibe lässt sich so leichter durch den Ansaugluftstrom auslenken; dies bewirkt daß das Gemisch bei Kälte fetter wird.


Gemischeinstellschraube

Im Uhrzeigersinn = fetter. Man benötigt einen langen 3mm Inbus-Steckschlüssel mit großem T-Griff. Keinen mickrigen Winkel-Inbus! Man muss die Schraube im Inneren erst nach unten drücken (gegen eine Feder) bis sie einrastet und dann VORSICHTIG drehen. Eine Viertelumdrehung macht schon viel aus.

Gemisch mager = Lambda > 1 ---> Spannung an Lambdasonde ca. 0,1- 0,2 Volt.

Gemisch fett = Lambda < 1 ---> Spannung an Lambdasonde ca. 0,8-0,9 Volt.


Lambda-Regelung

Da eine Lambdasonde im saubersten Bereich, also nahe Lambda = 1, eine extrem steile Kennlinie hat, "schaukelt" die Lambdaregelung des Motorsteuergeräts das Gemisch im Sekundentakt immer über den Stufensprung. Man kann das sehr schön beobachten, wenn man an das Kabel, welches von der Lambdasonde kommt, noch zusätzlich ein weiteres Kabel anschließt und in den Innenraum legt, an das man dann ein Multimeter anschließt und dies auf Messbereich 1 V stellt.

Das Steuergerät kann das Gemisch nur anfetten, indem es über ein Taktventil Benzindruck ablässt (vom oberen Steuerkolbenanschluss in die Tank-Leitung). D.h. wer einen G-Kat nachrüstet, der muss das Gemisch gerade so einstellen, daß es mager ist. Wenn das Taktventil anfängt zu summen, kann man sehen wie der Lambdawert kurz auf 0,9 Volt raufgeht, um danach wieder abzusinken.


Luftumspülte Einspritzdüsen (ab Herbst 1981)

Alle Modelle nach 1981 haben luftumspülte Einspritzdüsen. Die Leerlaufluft wird über Kunststoffisolierhülsen, in denen das Einspritzventil steckt, zugeführt. Der fingerdicke schwarze Schlauch in Form einer "Busleitung", der an jede Einspritzdüse angeschlossen ist, führt diese Leerlaufluft. Diese Schlauchkonstruktion führt bei Undichtigkeit dazu, daß Falschluft gezogen wird. Folge: Unrunder Motorlauf im Leerlauf.

KE Einspritzdüse 268x300.JPG


"Leerlaufluft-Schlauchsystem"

KE Leerlaufschlaeuche 400x300.JPG


Elektromagnetischer Leerlaufsteller

Die korrekte Leerlauftluftmenge wird über ein elektromangetisches Taktventil zugemessen (200Hz Frequenz), welches oben vorne mittig auf der Ansaugspinne sitzt. Es funktioniert wie ein Relais. Das Steuergerät dazu (Modul 21) ist an der Stirnwand befestigt.

KE Leerlaufsteller 400x188.JPG


Schaltplan Leerlaufsteuergerät und Benzinpumpenrelais, ab Herbst 1981

Leerlaufregelkreis1982.JPG


Zündanlage ab Herbst 1981

Diese Anlage ist OHNE Vorwiderstände. Das Steuergerät hat ein fein geripptes Aludruckgussgehäuse.

Zuendanlage1982.JPG


Viel Erfolg beim Schrauben!


Ergänzende Hinweise

  • Beschreibung und Bilder freundlicherweise von Jochen Wankmiller ("Nullbewahrer") zur Verfügung gestellt, zu finden auch auf seiner Website.