Lack

Aus Wiki zur Mercedes Baureihe W126
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Allgemeines

Was pauschal mit dem Begriff "Lack" behandelt wird, heißt in der Fachwelt der Ingenieure "Korrosionsschutz". Eine Lackierung soll nicht nur schön aussehen; sie hat auch einen ganz profanen Zweck: einen Gegenstand (hier ein Automobil) über die Zeit hinweg gegen die Unbillen der Witterung und gegen das Auflösen per Umwandlung in Oxidationsprodukte zu schützen.

Korrosionsschutz Stahl

Den bösen Sauerstoffmolekülen (die wir alle brauchen, um zu atmen und zu leben) muss der Zutritt zu Metallen, insbesondere Stahl, versperrt werden - und nicht nur von außen, sondern auch von innen. Sonst bildet sich aus Eisen (Fe = Ferrum) in der Folge Eisen-Zwei-Trioxid, Fe2 O3. Was nicht nur hässlich braun aussieht und wesentlich an Festigkeit einbüßt - was zudem gemeinerweise auch noch mehr Raum einnimmt, sich "breitmacht".

Edelstahl

Auch wenn wir alle die Fahrzeuge von Mercedes mögen, eines sei den Mannen in Stuttgart und Sindelfingen ins Gebetbuch geschrieben: es gibt da durchaus welche, die es besser können. Stichworte: Aluminium, Edelstahl und Vollverzinkung. Es sei daran erinnert, dass die am längsten haltbaren Autos der Erde zwar auch in Stuttgart entstanden, aber eben nicht bei Mercedes. Porsche presste in den 1960er Jahren mit hohem Aufwand die Bauteile für drei Porsche 911 in Edelstahl rostfrei, deren einer im Werksmuseum steht, ein anderer im Deutschen Museum in München, und ein dritter seit seiner Herstellung auf dem Hof in Zuffenhausen. Seit Jahrzehnten der Witterung ausgesetzt, ohne Lack bzw. Korrosionsschutz. Bis heute makellos.
Jedoch sehr aufwendig. Man kann nicht "mal eben" statt Stahlblechen einen Coil Edelstahl bestellen und munter ans Neuteile-Pressen gehen - die Rückfederungseigenschaften des Werkstoffs sind andere, man benötigt daher einen komplett umgebauten Satz Presswerkzeuge mit anderen Maßen.

Aluminium

Aluminium: problematisch in Bezug auf Kontaktkorrosion an den Verbindungsstellen mit Stahl (z.B an Schraubverbindungen). Metalle haben eine sogenannte "Elektrochemische Spannungsreihe". Diese sagt aus, welches der Metalle in einem "Batterie-Element" (zwei Metalle mit leitender Flüssigkeit, kann auch ein Falz mit Feuchtigkeit aus der Luft sein) zuerst korrodiert: das weniger edle Metall.

Aluminium für sich allein "korrodiert" zwar, man spricht aber von "Passivierung". Denn es fügt sich wundersam, dass die erste hauchdünne Schicht Aluminiumoxid praktisch gasdicht ist - also das darunterliegende Aluminium vor Sauerstoffkontakt schützt.

Neubau versus Reparaturen

Schon der neu hergestellte Stahl (gerne bei Thyssen Krupp in Bochum geordert) wird vor dem Aufspulen auf die Coils gegen Korrosion in einem Mehrstufenverfahren geschützt. Anschließend erfolgen nach dem Pressen der Einzelteile und dem Roboter-Schweißen im Werk (Sindelfingen, Bremen etc.) mehrstufige Schichtaufbauten, bis dann meist über den Metallic-Lack eine Deckschicht in Klarlack kommt.

Bei jeder nachfolgenden Reparatur ist immer zu beachten, zu befürchten und zu wissen, dass der Reparatur-Aufbau des Korrosionsschutzes ein einfacherer sein wird - schon dadurch bedingt, dass man nicht mehr an alle Ecken herankommt zum Korrosionsschützen.

Lackarten

Lacke bzw. Korrosionsschutzschichten gibt es in mehrereren Basistechniken.

  • Kunstharzlacke
  • Acryllacke
  • Zweikomponentenlacke
  • Wasserlacke

Beurteilung eines Fahrzeugs bezüglich Lack

Lackpflege

Lackreparaturen


Neulackierung

Umlackieren