Kombiinstrument aus- und einbauen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Kombiinstrument, besser gesagt der Tachometer, ist auf den Fahrzeugtyp abgestimmt.
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Das Kombiinstrument, besser gesagt das Tachometer, ist auf den Fahrzeugtyp abgestimmt.
Die meisten Tachos zeigen 240 als Maximalgeschwindigkeit, manche 260. Auch die Strichmarkierungen für die Schaltpunkte unterscheiden sich. Das alles hängt nicht nur von der Motorisierung, sondern vor allem von der gewählten Übersetzung des Hinterachsdifferentials ab. Im Differential werden Umdrehungsimpulse abgegriffen, die über ein Signalkabel zum Kombiinstrument geführt werden; das Kombiinstrument wandelt diese Impulse in eine darstellbare Geschwindigkeitsanzeige um (die Nadel im Tachometer).
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Die meisten Tachos zeigen 240 als Maximalgeschwindigkeit, der für das 560er-Modell 260. Auch die Strichmarkierungen für die Schaltpunkte unterscheiden sich. Das alles hängt nicht nur von der Motorisierung, sondern vor allem an der gewählte Übersetzung des Hinterachsdifferentials ab. Im Differential werden Umdrehungsimpulse abgegriffen, die über ein Signalkabel zum Kombiinstrument geführt und dort in eine darstellbare Geschwindigkeitsanzeige (die Nadel im Tachometer) umgewandelt werden.
  
Wenn jemand für sein Fahrzeug eine andere Übersetzung haben möchte und sein Differential entsprechend austauscht, benötigt er ein anderes Kombiinstrument.<br />
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Wer für sein Fahrzeug nun eine andere Übersetzung haben möchte und sein Differential entsprechend austauscht, braucht ein anderes Kombiinstrument.<br />
Welches Kombiinstrument nun das Richtige ist, lässt sich aus dem sgn. '''K-Wert''' ableiten. Er steht auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Kombiinstruments (leider nicht immer vorhanden).<br />
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Welches Kombiinstrument das richtige ist, ist aus dem sgn. '''K-Wert''' abzulesen, er findet sich auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Kombiinstruments (leider nicht immer vorhanden).<br />
 
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Ohne diesen Aufkleber kann man anhand der Schalt-Strich-Markierungen im Kombiinstrument auch (in etwa) herausfinden, um was für ein Kombiinstrument es sich handelt.<br />
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*Ein Ausbau des KI mit Schraubenzieher, Spachtel oder ähnlichen Werkzeugen ist nicht empfehlenswert, da es schnell zu Beschädigungen am KI-Gehäuse und Armaturenbrett kommen kann, die man anschließend immer im Blick haben wird.
 
*Ein Ausbau des KI mit Schraubenzieher, Spachtel oder ähnlichen Werkzeugen ist nicht empfehlenswert, da es schnell zu Beschädigungen am KI-Gehäuse und Armaturenbrett kommen kann, die man anschließend immer im Blick haben wird.
 
*Der Ausbau des KI ist auch im [[WIS]] unter '''54-250 Kombi-Instrument aus-, einbauen''' erklärt; der dort beschriebene erforderliche Ausbau des Lenkrads ist jedoch definitiv nicht nötig!
 
*Der Ausbau des KI ist auch im [[WIS]] unter '''54-250 Kombi-Instrument aus-, einbauen''' erklärt; der dort beschriebene erforderliche Ausbau des Lenkrads ist jedoch definitiv nicht nötig!
*Wer beim Ausbau des KIs feststellt, daß der abgeflachter Index-Stift im Rundstecker bereits gebrochen ist und nun ein neues Steckergehäuse montieren möchte, findet [http://www.w126-wiki.de/index.php?title=Pinbelegung_Kombiinstrument HIER] die Pinbelegung des Steckers.
 

Version vom 18. Oktober 2017, 11:24 Uhr

Übersicht

Kurzbeschreibung Dieser Artikel beschreibt den Ausbau und Wiedereinbau des Kombiinstruments (KI).
Alle Positions- und Richtungsangaben erfolgen in Fahrtrichtung, sofern nicht weiter spezifiziert!
Schwierigkeitsgrad einfach mittel schwer Dauer
Hilfsperson keine Erleichterung unbedingt erforderlich 5 Minuten
Ressourcen Standardwerkzeuge Sonderwerkzeuge
  • keine erforderlich.
  • Schraubendreher Kreuz
  • evtl. Inbusschlüssel SW5
  • evtl. Ausziehhaken W140589023300
    (Selbstanfertigung möglich, s.u.)

K-Wert

Das Kombiinstrument, besser gesagt das Tachometer, ist auf den Fahrzeugtyp abgestimmt. Die meisten Tachos zeigen 240 als Maximalgeschwindigkeit, der für das 560er-Modell 260. Auch die Strichmarkierungen für die Schaltpunkte unterscheiden sich. Das alles hängt nicht nur von der Motorisierung, sondern vor allem an der gewählte Übersetzung des Hinterachsdifferentials ab. Im Differential werden Umdrehungsimpulse abgegriffen, die über ein Signalkabel zum Kombiinstrument geführt und dort in eine darstellbare Geschwindigkeitsanzeige (die Nadel im Tachometer) umgewandelt werden.

Wer für sein Fahrzeug nun eine andere Übersetzung haben möchte und sein Differential entsprechend austauscht, braucht ein anderes Kombiinstrument.
Welches Kombiinstrument das richtige ist, ist aus dem sgn. K-Wert abzulesen, er findet sich auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Kombiinstruments (leider nicht immer vorhanden).

K-wert.jpg

Ohne diesen Aufkleber kann man anhand der Schaltmarkierungen im Kombiinstrument auch (in etwa) herausfinden, um welches Kombiinstrument es sich handelt.

Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluß.

Modell Übersetzung
Diff.
K-Wert Tachomarkierung
260 3,46 6942 45 90 150 oder 60 100 160
280 3,46 7118 55 95 160
300 3,46 6942 45 90 150 oder 60 100 160
380 (bis '81) 3,27 6583 50 100 170
380 2,47 4988 60 120 200 oder 75 125 205
420 2,47 4988 70 120 200
500 (bis '81) 2,82 5686 50 110 180
500 2,24 4480 70 130 220
560 2,65 5187 55 125 200


Arbeitsfolge Ausbau

Ausziehhaken W140589023300
  • Batterie abklemmen (Achtung evtl. Radio-Code!).


  • Variante 1:
    • Ausziehhaken links und rechts zwischen KI und Armaturenbrett schieben und um 90° drehen. KI vorsichtig herausziehen.
    • Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite zwei elektrische Kupplungen (8- und 15-polig) abziehen.
    • KI herausnehmen.


  • Variante 2 (kein Spezialwerkzeug erforderlich):
    • Linkes Lautsprechergitter entfernen (2 Kreuzschrauben). Lautsprecher entfernen (2 Kreuz- oder Inbusschrauben).
    • Mit der Hand durch den Lautsprecher-Einbauschacht greifen und KI vorsichtig aus dem Armaturenbrett herausdrücken.
    • Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite zwei elektrische Kupplungen (8- und 15-polig) abziehen.
    • KI herausnehmen.


  • Variante 3:
    Nicht die leichteste Variante, aber falls die Abdeckung unter der Instrumententafel für (andere) Arbeiten eh schon abgenommen werden muss:
    • Abdeckung unter Instrumententafel ausbauen.
    • Mit der Hand von unten her das KI vorsichtig aus dem Armaturenbrett herausdrücken.
    • Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite zwei elektrische Kupplungen (8- und 15-polig) abziehen.
    • KI herausnehmen.


  • Variante 4:
    • Den Saugnapf eines Navigationssystems oder Handyhalters auf die Vorderseite des KIs befestigen (in einer der Ecken)
    • Das KI vorsichtig mit Hilfe des Saugnapfes aus dem Armaturenbrett herausziehen.
    • Zwischen KI und Armaturenbrett durchgreifen und auf der KI-Rückseite zwei elektrische Kupplungen (8- und 15-polig) abziehen.
    • KI herausnehmen.

Arbeitsfolge Einbau

Gefahr-allg.svg.png Achtung
Abgeflachter Index-Stift im Rundstecker kann brechen (oder fehlt, d.h. ist zuvor bereits mal abgebrochen).
Folge: In diesem Fall kann die richtige Drehposition zum Aufstecken des 15-Pol-Rundsteckers ein mehrmaliges Ausprobieren erfordern.
Abwehr: Vorsicht, und ggfs. neues Steckergehäuse montieren.
  • Aufstecken der beiden 8- und 15-poligen Kupplungen
  • KI einfach ins Armaturenbrett schieben.
  • Batterie wieder anklemmen.
  • Ggf. Radio-Code neu eingeben.


Anmerkungen

  • Die Ausziehhaken lassen sich aus Fahrradspeichen selbst anfertigen (die Originalhaken haben eine Länge von ca. 18 cm und einen Durchmesser von ca. 3 mm).
  • Ein Ausbau des KI mit Schraubenzieher, Spachtel oder ähnlichen Werkzeugen ist nicht empfehlenswert, da es schnell zu Beschädigungen am KI-Gehäuse und Armaturenbrett kommen kann, die man anschließend immer im Blick haben wird.
  • Der Ausbau des KI ist auch im WIS unter 54-250 Kombi-Instrument aus-, einbauen erklärt; der dort beschriebene erforderliche Ausbau des Lenkrads ist jedoch definitiv nicht nötig!