M110: Unterschied zwischen den Versionen
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In der letzten Variante des M110-Vergaser-Motors konnte durch Verbesserungen an Motor und Vergaser der Kraftstoffverbrauch um 10% reduziert werden. | In der letzten Variante des M110-Vergaser-Motors konnte durch Verbesserungen an Motor und Vergaser der Kraftstoffverbrauch um 10% reduziert werden. | ||
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| valign="bottom" | zwei obenliegende Nockenwellen ([[DOHC]]) | | valign="bottom" | zwei obenliegende Nockenwellen ([[DOHC]]) | ||
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| valign="bottom" | 1 Doppelregistervergaser Solex Typ 4A1 | | valign="bottom" | 1 Doppelregistervergaser Solex Typ 4A1 | ||
Aktuelle Version vom 5. Mai 2012, 14:23 Uhr
M110 | |
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Hersteller: | Mercedes-Benz |
Produktionszeitraum: | 1972–1989 |
Bauform: | Reihensechszylinder R6 |
Motoren: | 2,8 Liter (2746 cm³) |
Vorgängermodell: | Mercedes-Benz M180 |
Nachfolgemodell: | Mercedes-Benz M103 |
Der M110 ist ein DOHC-Reihen-Sechszylinder-Ottomotor von Mercedes-Benz, verbaut von 1972 bis 1989. Er ist die letzte Entwicklungsstufe des Grundmotors Mercedes-Benz M180, der 1951 im Mercedes-Benz W187 (220) präsentiert wurde. Bis auf den modifizierten Block weist er zu seinem Urahnen jedoch keine Ähnlichkeit mehr auf.
Der Hauptunterschied liegt im Querstromzylinderkopf aus Aluminium, zwei Nockenwellen und halbkugelförmigen Brennräumen, um sich gegenüber Fahrzeugen der Wettbewerber besser positionieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Motor wurde in der kleinen Baureihe Mercedes-Benz W114/W115 im April 1972 präsentiert, die damals neue S-Klasse W116 war von Beginn an (September 1972) damit erhältlich. Ab dem August 1974 wurde er im Mercedes-Benz R/C107 (SL) zusätzlich zu den V8-Motoren angeboten. Im G-Modell war der M110 die Topmotorisierung bis 1989. Als 1971 die Entscheidung für die Serienfertigung des M110 fiel, war dessen Nachfolger bereits in der Entwicklung, der eigentlich mit der Mercedes-Benz Baureihe W123 1976 hätte präsentiert werden sollen. Für den Fall, dass dieser Motor bis dahin nicht fertig werden sollte, genehmigte der Vorstand für die Übergangszeit 1971 den M110. Der Nachfolgemotor M103 wurde jedoch erst 1984 in der Baureihe W124 vorgestellt. Somit war aus einem anfänglich so vorgesehenen Provisorium für fünf Jahre ein Standard für 17 Jahre geworden.
Technik
Der Motor M110 hat einen Motorblock aus Grauguss und eine siebenfach gelagerte Kurbelwelle. Er ist der erste Serienmotor bei Daimler-Benz, der von der „Renntechnik“ der zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) Gebrauch macht. Die V-förmig hängenden Ventile werden über Schlepphebel betätigt.
Zusammen mit dem 1971 modernisierten Achtzylinder-V-Motor M116 im 350er (SL, SLC und SE) ist der Motor M110 in seiner Einspritzversion auch die erste Mercedes-Motorengeneration mit elektronischer Einspritztechnik (Bosch D-Jetronic); die zuvor gebauten Einspritzmotoren sind bei Mercedes sämtlich mechanisch gesteuert. Ab 1976 wurde der M110 mit der mechanisch-hydraulisch arbeitenden Bosch K-Jetronic gebaut.
Aufgrund der Reduzierung der bewegten Massen und des besseren Massenausgleichs war der M110 gegenüber den Vorgängern drehzahlfester geworden. Durch das hellhörige Aluminium des Zylinderkopfs und die Vielzahl der bewegten Teile wie Schwinghebeln und einer Führung der Duplex-Steuerkette über eine Umlenkrolle ergeben sich eigenartige Tick- und Klackergeräusche. Die M110-Motoren haben deshalb auch den Spitznamen „Schellenbaum-Motor“.
Der Aufbau des Motors mit Ölwanne, Zylinderblock, Zylinderkopf, Nockenwellenkasten und Ventildeckel erfordert eine Vielzahl von Dichtungen.
Die Motoren bestechen durch Drehfreude und Drehzahlfestigkeit. Frühere Sechszylindermotoren von MB wurden zuvor bisweilen für ihre Behäbigkeit und Unwilligkeit zu hohen Drehzahlen kritisiert. Diese Kritik brachte Mercedes-Benz mit diesem Motor zum Verstummen. Im unteren Drehzahlbereich erwartet man zwar mehr Drehmoment, im oberen Bereich wird man aber mit ansehnlichen Fahrleistungen entschädigt. Mit einer spezifischen Literleistung von 49,5 kW/l (67,4 PS/l) ist der 280 E/8 über 200 km/h schnell und beschleunigt in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Anfangs wurde der Motortyp M110 für die parallel gebauten Modelle 280 und 280 S (ohne das „E“) mit Doppelregistervergaser Solex 4A1 (d.h. ohne Einspritzanlage) gebaut. Diese Vergasermotoren kamen schnell in den nachteiligen Ruf hohen Verbrauchs. Die Einspritzer verbrauchen durchweg ca. zwei bis drei Liter weniger Benzin und leisten zudem je nach Typ 15 bis 21 kW mehr.
Bedeutung
Der Motortyp M110 ist das letzte und mit den Exemplaren mit 136 kW (185 PS) auch das stärkste Baumuster des im Jahre 1951 für das Modell Mercedes-Benz W187 (220) mit dem Motor M180 gestartete Reihensechszylinder-Konstruktionskonzeptes. Er gehört mit einer Bauzeit von mehr als 30 Jahren zu einer der erfolgreichsten, langlebigsten jemals gebauten Motorenfamilien. Noch heute sind hunderttausende dieser Motoren auf den Straßen der Welt unterwegs. Mit seiner auch für schwere PKW ausreichenden Kraft aus 2,8 Liter Hubraum, mit seiner Drehfreudigkeit aufgrund des Zylinderkopfs mit Doppelnockenwellen und mit seiner seidenweichen Laufruhe als gut ausgewuchteter Sechszylinder hat er auch heute noch durchaus recht angenehme Gebrauchseigenschaften, jedoch ist er, an heutigen Maßstäben gemessen, mit seinem Durst von min. 12 Litern keineswegs ein sparsamer Motor mehr. Auch die Umweltdaten sind nur im Betrieb mit Katalysator einigermaßen in Ordnung. In vielen Oldtimern und Youngtimern jedoch tut dieser Motor weiterhin gute Dienste und erfreut sich auch im Ausland aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Leistungsentfaltung weiterhin großer Beliebtheit. Der Betrieb dieser Motoren mit sparsamen und sehr sauberen LPG-Gasanlagen ist aus der Sicht von Motorenspezialisten und den Mercedes-Benz Vertragswerkstätten jedoch nicht empfehlenswert, da die Ventilsitze dieser Motorenbaureihe zwar für den Betrieb mit bleifreiem Benzin, nicht aber für den Betrieb mit Autogas genügend gehärtet sind. Hierbei kann jedoch durch den Einsatz eines Kraftstoff- bzw. Gasadditives die durch den Gas-Betrieb herabgesetzte Ventilsitzschmierung und die höheren Verbrennungstemperaturen an den Ventilen wieder ausgeglichen werden.
Varianten
Gemeinsam ist allen Varianten:
- Bohrung 86 mm
- Hub 78,8 mm
- Hubraum 2746 cm³
M110.921/M110.931
Verwendung:
- 1972–1976 Mercedes-Benz W114 280 Limousine
- 1972–1976 Mercedes-Benz W114 280 Coupe
M110.922/M110.932
Die Version .932 ist die niederverdichtete Variante des .922.
Leistung .922: 118 kW (160 PS) bei 5500 1/min
Leistung .932: 107 kW (145 PS) bei 5500 1/min.
Verwendung:
- 1972–1980 Mercedes-Benz W116 280 S
M110.923
Leistung: 115 kW (156 PS) bei 5500 1/min, oder 105 kW (143 PS) bei 5500 1/min für die niederverdichtete Variante.
Verwendung:
- 1975–1981 Mercedes-Benz Baureihe W123, 280
- 1975–1981 Mercedes-Benz Baureihe C123, 280 C
M110.924
Leistung: 115 kW (156 PS) bei 5500 1/min, oder 105 kW (143 PS) bei 5500 1/min für die niederverdichtete Variante.
Verwendung:
- 1979–1985 Mercedes-Benz Baureihe W126, 280 S
M110.926
Leistung: 115 kW (156 PS) bei 5500 1/min, oder (105 kW) 143 PS bei 5500 1/min für die niederverdichtete Variante.
Verwendung: 10/1981–1985 Mercedes-Benz Baureihe W126, 280 S
In der letzten Variante des M110-Vergaser-Motors konnte durch Verbesserungen an Motor und Vergaser der Kraftstoffverbrauch um 10% reduziert werden.
Arbeitsverfahren | Viertakt - Otto |
Anordnung | vorn längs stehend |
Typ/Baumuster | M110 V28 /110.924M ab 10.81 110.926 |
Zylinderzahl und -anordnung | 6/Reihe |
Bohrung × Hub | 86,0 × 78,8 mm |
Gesamthubraum | 2746 cm³ (nach Steuerformel 2717 cm³) |
Verdichtungsverhältnis | 9,0:1 |
Kurbelwellenlager | 7 |
Leistung | 156 PS / 115 kW bei 5500 /min |
Drehmoment | 223 Nm bei 4000 /min |
Ventilzahl und -anordnung | 1 Einlassventil, 1 Auslassventil, V-förmig hängend |
Ventilsteuerung | zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC) |
Nockenwellenantrieb | Duplex-Rollenkette |
Gemischbildung | 1 Doppelregistervergaser Solex Typ 4A1 |
M110.981/M110.991
Der M110.981 verwendet das Bosch-D-Jetronic- Einspritzsystem. Dieses System ermittelt aufgrund der Werte von Umgebungstemperatur, Motortemperatur, Unterdruck des Ansaugtraktes und Drosselklappenstellung und berechnet mit einem analogen Steuergerät die Einspritzdauer der elektromagnetisch gesteuerten Einspritzventile.
Der .991 ist die niederverdichtete Variante des .981.
Leistung .981: 136 kW (185 PS) bei 6000 1/min
Leistung .991: 125 kW (170 PS) bei 6000 1/min
Verwendung:
- 1972–1976 Mercedes-Benz W114/W115, 280 E
- 1972–1976 Mercedes-Benz W114/W115, 280 CE
M110.982/M110.992
Der .992 ist die niederverdichtete Variante des .982.
Leistung .982: 136 kW (185 PS) bei 6000 1/min.
Leistung .992: 125 kW (170 PS) bei 6000 1/min.
Verwendung:
- 1973–1976 Mercedes-Benz Baureihe R107, 280 SL
- 1973–1976 Mercedes-Benz Baureihe C107, 280 SLC
M110.983/M110.993
Der .993 ist die niederverdichtete Variante des .983.
Leistung des .983: 136 kW (185 PS) bei 6000 1/min.
Leistung des .993: 125 kW (170 PS) bei 6000 1/min.
Verwendung:
- 1972–1975 Mercedes-Benz W116, 280 SE
- 1972–1975 Mercedes-Benz W116, 280 SEL
M110.984
Der M110.984 war der erste Motor mit der neuen Bosch K-Jetronic Einspritzung.
Verdichtung 8,7 : 1
Leistung: 130 kW (177 PS) bei 6000 1/min bis April 1978; 185 PS (136 kW) bei 5800 1/min ab April 1978.
Drehmoment: 234 Nm bei 4500 U/min.
Verwendung:
- 1976–1981 Mercedes-Benz Baureihe W123, 280 E
- 1977–1981 Mercedes-Benz Baureihe C123, 280 CE
- 1978–1981 Mercedes-Benz Baureihe T123, 280 TE
M 110.985
Leistung: 132 kW (177 PS) bei 6000 1/min bis April 1978; 185 PS (136 kW) bei 5800 1/min ab April 1978 an.
Verwendung:
- 1976–1980 Mercedes-Benz W116, 280 SE
- 1976–1980 Mercedes-Benz W116, 280 SEL
M110.986
Leistung: 130 kW (177 PS) bei 6000 1/min bis April 1978; 136 kW (185 PS) bei 5800 1/min ab April 1978.
Verwendung:
- 1976–1981 Mercedes-Benz Baureihe R107, 280 SL
- 1976–1981 Mercedes-Benz Baureihe C107, 280 SLC
M110.987
Leistung: 136 kW (185 PS) bei 5800 1/min.
Verwendung:
- 1979–09/1981 Mercedes-Benz Baureihe W126, 280 SE
- 1979–09/1981 Mercedes-Benz Baureihe W126, 280 SEL
M110.988
Leistung: 136 kW (185 PS) bei 5800 1/min
Drehmoment: 240 Nm bei 4500 1/min
Verdichtung: 9.0:1
Maximaldrehzahl: 6600 1/min
Verbrauch: 12,5 L/100 km
Verwendung:
- 1978–1986 Mercedes-Benz Baureihe W123, 280 E
- 1978–1986 Mercedes-Benz Baureihe T123, 280 TE
- 1978–1986 Mercedes-Benz Baureihe C123, 280 CE
M110.989
Leistung: 136 kW (185 PS) bei 5800 1/min.
Verwendung:
- 10/1981–1985 Mercedes-Benz Baureihe W126, 280 SE
- 10/1981–1985 Mercedes-Benz Baureihe W126, 280 SEL
M110.990
Leistung: 136 kW (185 PS) bei 5800 1/min.
Verwendung:
- 1981–1985 Mercedes-Benz Baureihe R107, 280 SL
M110.994
Speziell für G-Klasse/K-Jetronic.
Leistung: 115 kW (156 PS) bei 5250 1/min bis 1984; 110 kW (150 PS) bei 5250 1/min ab 1984. Drehmoment: 226 Nm bei 4250 1/min
Verwendung:
- 1981–1989 Mercedes-Benz G-Klasse, 280 GE