KE Fehlercode auslesen

Aus Wiki zur Mercedes Baureihe W126
Version vom 21. August 2020, 21:18 Uhr von Conny (Diskussion | Beiträge) (Prüfen über X11)

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KE-Fehlercode Auslesen

Es gibt zwei Möglichkeiten, Fehlercodes der KE-Jetronic auszulesen: über die Diagnosebuchse X11/4 oder über die Diagnosebuchse X11. Geprüft wird das Tastverhältnis bei "Zündung an". Geprüft werden die Eingangssignale, die von den entsprechenden Bauteilen an das KE-Steuergerät gesendet werden. Man verwendet hierzu am besten einen Impulszähler; alternativ ein analoges Voltmeter oder ein einfaches Oszilloskop (Nachteil hier ist die Interpretation der Signale).

Prüfen über X11/4

Die Belegung der Diagnosebuchse wird hier im Wiki Beschrieben. Interessant ist in diesem Fall also die Buchse 1 (Masse) und die Buchse 3 (KE Tastverhältnis).
Zwei 4 mm Bananenstecker sind zur Prüfung besonders geeignet, sie passen exakt in den Buchsen der Prüfkupplung.

  • Voltmeter auf Messbereich "Gleichstrom" (20 Volt) einstellen
  • Minus an Klemme 1 der Diagnosebuchse X11/4
  • Plus an Klemme 3 der Diagnosebuchse X11/4
  • Zündung einschalten
  • Die Bordspannung wird angezeigt
  • Kontakt 1 und 3 an X11/4 (mit einem Draht) kurz brücken.
  • Das Voltmeter schlägt auf der Anzeigeskala in Richtung Null aus (das ist der Impuls).
  • Zählen, wie oft der Zeiger ausschlägt; am Ende wird wieder die Bordspannung angezeigt.
  • Schlägt der Zeiger nur EINMAL aus, kann man sich freuen, es ist kein Fehler abgespeichert.
  • Schlägt der Zeiger mehrmals aus, die Ausschläge zählen, notieren und den Vorgang wiederholen (also Pin 1 und 3 wieder kurz brücken).
  • Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis der erste Fehler wieder ausgezählt wird.
  • Um alle angezeigten Fehler zu löschen, Pin 1 und 3 für ca. 20 Sekunden brücken, der Fehlerspeicher ist nun leer.
  • Fahrzeug starten und ein paar Kilometer Fahren.
  • Das Procedere wie beschrieben wiederholen, am Ende liegen 2 Fehlerprotokolle vor. Alte, nicht mehr vorhandene Fehler sollten im 2. Protokoll nicht mehr auftauchen.
  • In der Fehlertabelle nun die noch vorhandenen Fehler aufschlüsseln und beseitigen, danach den Löschvorgang, die Fahrt und erneutes Fehlerprüfen wiederholen. Ist alles richtig, werden beim 3. Mal Prüfen keine Fehler mehr angezeigt.

Fehlertabelle

Fehlercodes Impulsanzeige Steuergerät KE

Impulse Mögliche Ursache
1 Kein Fehler im System
2 Vollastkontakt, Drosselklappenschalter Vollast/Leerlauferkennung (S29/2) unplausibel.
3 Kühlmitteltemperatur im Steuergerät KE (N3) unplausibel.
4 Potentiometerspannung Geber Luftmengenmesser (B2) unplausibel.
5 O2-Sondensignal unplausibel.
6 nicht belegt.
7 TNA-Signal (Drehzahlsignal) am Steuergerät KE (N3) unplausibel.
8 Höhendrucksignal aus Schaltgerät EZL/AKR (N1/3) unplausibel.
9 Strom zum EHS (Elektrohydraulisches Stellglied) (Y1) unplausibel.
10 Leerlaufkontakt, Drosselklappenschalter Vollast/Leerlauferkennung (S29/2) unplausibel.
11 System Lufteinblasung unplausibel.
12 Absolutdruckwerte aus Schaltgerät EZL/AKR (N1/3) unplausibel.
13 Ansauglufttemperatur unplausibel.
14 Geschwindigkeitssignal am Steuergerät KE (N3) unplausibel.
15 nicht belegt.
16 Regenerierventil ARF (Y27) Abgasrückführung M 104 nur bei Landesausführungen A, H, I, Motor 119.
17 Leitung O2-Sondensignal hat Kurzschluß nach Plus oder Masse.
18 Strom zum Leerlaufsteller (Y6) unplausibel.
19 nicht belegt.
20 nicht belegt.
21 nicht belegt.
22 O2-Sondenheizungsstrom unplausibel.
23 Kurzschluß nach Plus im Stromkreis Umschaltventil Regenerierung (Y58/1).
24 nicht belegt.
25 Kurzschluß nach Plus im Stromkreis Startventil (Y8).
26 Kurzschluß nach Plus im Stromkreis Ventil Schaltpunktsteuerung (Y3/2).
27 Datenaustausch Steuergerät KE (N3) $ Schaltgerät EZL/AKR (N1/3) gestört.
28 Wackelkontakt im Stromkreis Temperaturfühler Kühlmittel (EZL/KE, LH), 4polig (B11/2).
29 Differenz der Kühlmitteltemperaturen zwischen Steuergerät KE (N3) $ Schaltgerät EZL/AKR (N1/3).
30 nicht belegt.
31 Wackelkontakt im Stromkreis Temperaturfühler Ansaugluft (B17/2).
32 Wackelkontakt im Stromkreis Abgleichstecker KE (R17)
33 nicht belegt.
34 Kühlmitteltemperatur aus Schaltgerät EZL/AKR (N1/3) unplausibel.

Prüfen über X11

Die Belegung der Diagnosebuchse wird hier im Wiki Beschrieben. Interessant ist in diesem Fall die Buchse 2 (Masse) und die Buchse 3 für das Tastverhältnis.
Zwei 2 mm Bananenstecker sind zur Prüfung besonders geeignet, sie passen exakt in den Buchsen der Prüfkupplung. Prüfen kann man hier unter Anderem auch mit einem Oszilloskop, Plus auf Buchse 3, Minus auf Buchse 2.
Das Besondere und auf jedem Fall zu beachten: Der Abgelesene Wert muss gegen 100 gerechnet werden.
Bedeutet: liest man 30%, sind es in der Tabelle 70%. Liest man 80%, sind es in der Tabelle 20%.
Ein Beispiel Bild: TV-Motor-aus-560SE.jpg
Motor aus, Zündung an; Tastverhältnis ist 70%(!) Der Monitor zeigt aber 30%.

Ansonsten kann das Tastverhältnis auch (und möglicherweise einfacher) mit einem guten analogen Schließwinkelmesser abgelesen werden.

Fehlertabelle TV Motor aus

  • Motor aus, Zündung ein.
TV in % Mögliche Ursache
0 nicht belegt.
10 Leerlaufkontakt Drosselklappenschalter Vollast-/Leerlauferkennung (S29/2) geöffnet.
20 Vollastkontakt Drosselklappenschalter Vollast-/Leerlauferkennung (S29/2) geschlossen.
30 Kühlmitteltemperatur nicht zwischen 70 und 100 °C.
40 Stauscheibe vom Geber Luftmengenmesser (B2) ausgelenkt.
50 Eingangssignale in Ordnung.
60 Geschwindigkeitssignal vom elektronischen Tachometer mit Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung (A1p8) erkannt.
70 Startersignal Klemme 50 erkannt.
80 Fahrstellung eingelegt.
90 Strom am Elektrohydraulischen Stellglied (Y1) unplausibel.
100 nicht belegt.

Fehlertabelle TV Motor im Leerlauf

  • Motor Warmgefahren und befindet sich während der Prüfung im Leerlauf
TV in % Mögliche Ursache
0
  • Masse Unterbrechung an Buchse 2, und/oder Leitungsunterbrechung der Buchsen 3 oder 6 der Diagnosedose (X11).
  • Lambda-Tester defekt.
  • Bei Motoren mit Lambdaregelung: Gemischeinstellung zu fett.
  • Geber Luftmengenmesser (B2) verpolt oder defekt.
10
  • Drosselklappenschalter Vollast/Leerlauferkennung (S29/2), Leerlauf- und Vollastkontakt verpolt oder Kurzschluß.
  • Vollastkontakt geschlossen bei zu geringem Luftdurchsatz.
  • Vollastkontakt defekt bzw. Drosselklappenschalter Vollast/Leerlauferkennung (S29/2) verpolt.
20 20 % wird nur dann angezeigt, bei betätigtem Drosselklappenschalter zur Vollast oder Leerlauferkennung(S29/2).
30
  • Kurzschluß oder Leitungsunterbrechung zwischen Steuergerät KE (N3) und Temperaturfühler Kühlmittel (EZL/KE, LH) 4polig (B11/2)
  • Temperaturfühler Kühlmittel (EZL/KE, LH) 4polig (B11/2) defekt.
  • Größere Abweichung der Temperaturwerte beim Vergleich mit Schaltgerät EZL/AKR (N1/3).
40 Leitung zum Geber Luftmengenmesser (B2) hat Unterbrechung oder Kurzschluß bzw. Geber Luftmengenmesser (B2) defekt.
50
  • Ohne Lambda-Regelung: Alle überwachten Signale in Ordnung.
  • Mit Lambda-Regelgung: O2-Sonde beheizt (G3/2) nicht betriebsbereit (noch zu Kalt) oder defekt.
  • Leitungsunterbrechung.
60 Geschwindigkeitssignal am Steuergerät KE (N3) unplausibel.
70 TNA-Signal (Drehzahlsignal) am Steuergerät KE (N3) unplausibel oder nicht vorhanden (wenn Motor aus).
80 Datenaustausch Schaltgerät EZL/AKR (N1/3) mit Steuergerät KE (N3) gestört.
90 Strom zum elektrohydraulischen Stellglied (Y1) unplausibel.